Ursprung des Kosmos

Ursprung des Kosmos

Vorwort


Das Gebiet, mit dem wir uns beschäftigen wollen, liegt an der Grenze sowohl der wissenschaftlichen Forschung als auch der menschlichen Erfahrung. Daher unterliegt es natürlich Hypothesen und Spekulationen. In diesen zum Teil unerforschten Gebieten sind Erklärungen - die sehr schnell in wilde Mutmaßungen umschlagen können - nicht mehr durch Experimente verifizierbar. Das bedeutet: Die Semantik unserer Sprache ist die einzige Grundlage zur Beschreibung unserer Welt.

Trotzdem haben semantische Beschreibungen ihren Nutzen, und zwar dort, wo sie uns helfen, ein erstes Verständnis zu erzeugen für jene Bereiche, die uns empirisch bzw. nur unbewusst zugänglich sind und mit Worten interpretiert werden müssen. Es sind Arbeitshypothesen, die bewirken, dass unsere Aufmerksamkeit, unser Denken in bisher zu wenig beachtete Richtungen gelenkt wird, die neue Erkenntnisse bergen. Dazu ein Zitat von Eckart: ‘Es ist aber zu beachten, daß manches aus den folgenden Thesen, Problemen und Auslegungen auf den ersten Blick ungeheuerlich, zweifelhaft oder falsch erscheinen wird. Anders verhält es sich, wenn man es mit Scharfsinn und größerem Bemühen durchdenkt.’1


Diese Schrift über den ‘Ursprung des Kosmos’ konfrontiert uns mit dem Fundamas, dem Basiselement des Kosmos, dessen Eigenschaften und damit, wie diese den uns bekannten Kosmos sowohl konstituieren als auch seine Evolution bedingen. Zugleich werden wir uns mit einem ‘Weltgedächtnis’ beschäftigen müssen, dessen Präsenz überhaupt erst mit dem Aufkommen des ‘Ich bin’ in Erscheinung trat. Der Begriff ist, wie der interessierte Leser weiß, nicht neu und findet sich bereits bei Plotin (* 205 † 270; antiker Philosoph und Begründer des Neuplatonismus), Ficino (*19.10.1433 † 1.10.1499; Humanist und Philosoph) und Paracelsius (* vermutlich 1493 † 24.09.1541). Auch spätere Denker wie William James (* 11.01.1842 † 26.08. 1910; Psychologe und Philosoph) und Eduard von Hartmann (* 23.02.1842 † 5.06.1906; deutscher Philosoph), um nur einige zu nennen, griffen auf diese Vorstellung zurück. In neuerer Zeit dürfen Rupert Sheldrake (britischer Biologe) und Ralf W. Zuber (Psychologe und Philosoph) nicht unerwähnt bleiben, deren unbewusstes Weltgedächtnis, wie Zuber es bezeichnet, den Menschen aus dem Zentrum des eigenen Hauses drängt und das ‘Ich’ nicht nur infrage stellt, sondern auch zu einem unbedeutenden Punkt inmitten eines riesigen unbewussten Meeres degradiert.2


Bereits jetzt wird ersichtlich, was ich als das Wesen des Kosmos bezeichne: Evolution und Weltgedächtnis, oder mit anderen Worten - Wirkkraft und der Erhalt3 des Vergangenen bzw. Transformation und die Information um diesen Prozess. Das ‘in Erscheinung Treten’ als Prozess der Evolution, der von der Entität4 des Basiselements zur Mannigfaltigkeit und vom Einfachen zum Komplexen strebt. Des Weiteren impliziert der Begriff Evolution eine Vergangenheit, welche das ‘Jetzt’ konstituiert, folglich erhalten bleibt. Betrachten wir diese Vergangenheit, so erkennen wir Muster, die in ähnlicher Weise in fast sämtlichen Kulturen auftreten und sich im Verlauf der Evolution beständig wiederholen. Führen wir diese Muster auf das sie ‘Bedingende’ zurück, so erhalten wir eine Anzahl von Eigenschaften, die dem Kosmos inhärent sind, seine Evolution bedingen und weder reduziert noch auf allgemeinere Eigenschaften zurückgeführt werden können.


Der Weg ist umrissen. Er folgt der Evolution des Kosmos, der im oder durch das ‘Ich bin’ sein Wesen in umfassender Weise in die Wahrnehmung treten lässt. Kehren wir jetzt zu diesem Punkt in der Geschichte des Kosmos zurück, von dem sich sagen lässt: ‘Im Anfang war der Kosmos’.



Einführung


‘Dao macht die Dinge zu dem, was sie sind; aber es ist nicht selbst ein Ding. Nichts kann Dao erschaffen, obwohl alles Dao in sich hat.’5 Oder: ‘Das absolut Erste nämlich muß ein schlechthin Einfaches sein, das vor und über allem ist, verschieden von allem, was nach Ihm ist, das rein und für sich selbst ist, nicht vermischt mit dem, was von Ihm stammt, und dabei doch in anderer Weise wieder fähig, allem anderen beizuwohnen, das wahrhaft und absolut Eines ist und nicht zunächst etwas anderes und dann erst Eines, von dem schon die Aussage falsch ist, daß Es Eines ist, von dem es ‘keine Aussage und keine Erkenntnis’ (Platon, Rep. 142 A) gibt und von dem deshalb auch gesagt wird, daß Es ‘jenseits des Seins’ (Platon, Rep. 509 B) ist. Denn wenn Es nicht absolut einfach wäre, jenseits aller Bestimmtheit und aller Zusammengesetztheit, und wahrhaft und absolut Eines, wäre Es nicht der Urgrund (arché), erst dadurch, daß Es absolut einfach ist, ist Es das von Allem absolut Unabhängige (autarkestaton hapantón) und so das absolut Erste.’6 Oder auch: ‘Gott wird, wo alle Geschöpfe Gott aussprechen: da wird ‘Gott’. [...] So also reden alle Geschöpfe von Gott. Und warum reden sie nicht von der ‘Gottheit’? (Weil) alles das, was in der ‘Gottheit’ ist, Eins ist, und davon kann man nicht reden. Gott wirkt, die ‘Gottheit’ wirkt nicht, sie hat auch nichts zu wirken, in ihr ist kein Werk; sie hat es niemals auf ein Werk abgesehen. Gott und ‘Gottheit’ sind unterschieden nach Wirken und Nichtwirken.’7


Diese Beispiele stehen synonym für eine Vielzahl von Interpretationen über den Ursprung bzw. den Anfang des Kosmos. Selbst die moderne Naturwissenschaft ist dem Gedanken an das Eine, den Urgrund, noch verhaftet, wenn sie nach den Grundbausteinen der Materie oder der Theorie für alles forscht. Anders formuliert: Das Eine, der Urgrund etc. durchziehen das westliche wie auch das östliche Denken, und obwohl die Begriffe und Vorstellungen variieren, so besteht über den Ursprung des Kosmos selbst überwiegend Einigkeit. Die Frage ist nicht, ob eine Quantenfluktuation, ein Schöpfer oder ein wirkendes Prinzip die Ursache für unseren Kosmos ist, sondern weshalb der Kosmos aus einem Urzustand heraus entstand. Ihre Beantwortung sorgt als Münchhausen-Trilemma bis heute für philosophische Debatten und führt entweder zu einem Zirkelschluss, einem infiniten Regress oder dem Abbruch des Gedankengangs. Nähern wir uns dem Problem des ‘Im Anfang ist der Kosmos’ von den oben zitierten Aussagen bzw. den Betrachtungen ihrer Väter: Lao‑tzu (6. Jhd. v. Chr.) und Chuang‑tzu (* um 365 † 290 v. Chr.) als Begründer des Daoismus; Plotin (* 205 † 270) war der Begründer und bekannteste Vertreter des Neuplatonismus und Meister Eckart (* um 1260 † vor dem 30.04.1328) ein spätmittelalterlicher Theologe und Philosoph von weitreichendem Einfluss.



Die Suche nach dem Urgrund


Betreten wir den Pfad unserer Suche nach dem Ursprung des Kosmos zu einer Zeit, die mehr als zweitausend Jahre zurückliegt mit Lao‑tzu und seinem schmalen, fünftausend Worte umfassenden Werk, dem Dàodéjīng. Das Herkommen sowohl der Lehrweisheit als auch des Begriffs ‘Dao’ verliert sich im Dunkeln. Die ursprüngliche Bedeutung, die von Konfuzius (* 551 † 479 v. Chr.) verwendet wurde, war ‘Weg’ bzw. ‘Weg der guten alten Könige’ oder auch ‘Weg zum ewigen Leben’, und deshalb wird die Lehre vom Dao auch dem legendären Gelben Kaiser Huang Ti (* 2704 † 2594 v. Chr.) zugeschrieben. Mit der Erweiterung des Begriffs wurde das Dao nicht nur zum Weg des Kosmos, sondern auch zum Urgrund von dessen Ursprung; dem Unerschaffenen, das alles erzeugt. Hören wir dazu Chiuang‑tzu: ‘Der Weg hat Eigenschaften und Evidenz, jedoch kein Handeln und keine Form. Er lässt sich übermitteln, aber nicht empfangen. Er existiert wahrlich in aller Ewigkeit von seiner Wurzel, seinem Stamm her, bevor Himmel oder Erde waren. Er haucht den Dämonen und Göttern den Geist ein, gebiert Himmel und Erde. [...] Er geht Himmel und Erde voraus und ist doch nicht alt, er ist älter als das älteste Altertum und doch nicht betagt.’8 Mit anderen Worten: Es ist die transzendentale ‘Erste Ursache’, die uranfängliche Einheit; unbeschreiblich, zeitlos und das alles durchdringende Prinzip des Kosmos. Und Lao‑tzu über das Dao: ‘Könnten wir weisen den Weg, es wäre kein ewiger Weg. Könnten wir nennen den Namen, es wäre kein ewiger Name. Was ohne Namen, ist Anfang von Himmel und Erde; was Namen hat, ist Mutter den zehntausend Wesen.’9

Bevor wir uns ausführlicher mit dem ‘im Anfang’ beschäftigen, wollen wir uns anhören, wie Plotin über den Ursprung des Kosmos denkt: ‘Es ist das Nichts alles dessen, dessen Urgrund Es ist, in dem Sinne jedoch, daß Es - all nichts von ihm ausgesagt werden kann, nicht Sein (on), nicht Wesenheit (ousia), nicht Leben - das all diesem Transzendente ist.’10 Für Plotin ist die ursprünglichste Bedingung für das Sein die ‘Einheit’. Wir können das Seiende nur als Einheit denken, denn: Wenn es kein Eines ist, ist es für das Denken nicht existent. ‘Was nicht Eines ist, ist nichts. Also ist alles, was ist, notwendig auch Eines, und zwar in der Weise, daß es eben darum ist, weil es Eines ist.’11 Anders formuliert: Die Existenz des Kosmos wird dadurch begründet, dass er Eines ist. Einheit ist der Ursprung sowohl des Kosmos als auch der Mannigfaltigkeit des Seienden. Jede Einheit (Entität) besitzt seine Bestimmtheit stets als einheitliche Bestimmtheit, denn ohne diese wäre die Einheit unbestimmt, somit nichts und damit undenkbar. Jetzt ist die Einheit seiend und Einheit zugleich und so Zweiheit bzw. Vielheit, und weil Vielheit stets geeinte Vielheit ist, folglich das die Einheit bildende Eine voraussetzt, so ist sie von unterschiedlichem Ursprung und nur das Eine ist somit Ursprung der Vielheit, der Urgrund des Kosmos und dessen Wirkprinzip.

Plotins ‘Eines’ transzendiert die Vielheit. Sie stellt damit eine Aufwärtsbewegung (henologische Reduktion) dar, d. h. als Rückführung der Vielheit auf die sie im Einzelnen konstituierende Einheit, wobei die Vielheit am Ende das Eine übersteigt. Es ist eine Abstraktionsbewegung, die nicht zur Leere führt, sondern zu einer stetig umfassenderen Fülle, oder mit anderen Worten: zu einer Offenlegung der die Vielheit bedingenden Einheit bzw. des Einen. Dazu noch einmal Plotin: ‘Es ist auch nicht Seiendes, sonst würde auch hier das Eine nur von einem anderen ausgesagt, in Wahrheit kommt Ihm kein Name zu, wenn man`s denn aber benennen muß, so wird man Es passend gemeinhin ‘das Eine’ nennen, freilich nicht, als sei Es sonst etwas und dann erst das Eine.’12 Zuletzt wenden wir uns Meister Eckart und seiner Ansicht über den Ursprung zu.


‘Gott wird aussagbar, aber nicht die Gottheit: sie ‘entwird’, weil sie mit ‘Gott’ als Beziehung zur Wirklichkeit nichts zu tun hat. Sie ist das In-sich-selbst-bleiben Gottes. Das ist Geheimnis, davon kann niemand reden, zumal man vom ‘Einen’ nicht reden kann. Wenn der Mensch dahin durchbricht, ist er mehr als geschaffen, weil dort ‘noch’ nicht Schaffen und Werden ist. Dahin aber bricht der Mensch durch, wenn er alles Geschaffene durch seine Vernunft in den Grund der Schöpfung zieht und dort selbst in die Fraglosigkeit seines Ursprungs gerät.’13

Der Begriff Gottheit bezeichnet bei Eckart den Urgrund, das Eine, das alles Sein aus sich schöpft, da es als Nichts von allem Sein alles Sein in seinsloser Ursprungsform enthält. Gott ist als geschaffenes Sein der ‘Selbstbezug der Gottheit’, die alles in sich enthält und als Schöpfung in Erscheinung treten lässt, und dadurch mit der Gottheit (Einen) zur göttlichen Einheit verschmilzt, sodass deren absoluter Selbstbezug dem Sein immanent ist. Eckart formuliert es folgendermaßen: ‘Das Eine fügt nichts zum Sein hinzu, nicht einmal dem Begriff nach, sondern nur die Negation. Nicht so das Wahre und das Gute. Deshalb verhält sich das Eine ganz unmittelbar zum Sein, da es ja die Reinheit und das Mark oder der Gipfel des Seins bezeichnet, was das ‘Sein’ nicht bezeichnet. Das Eine bezeichnet nämlich überdies das Sein selbst in sich selbst mit der Negation und dem Ausschluß jeglichen Nichts, des Nichts, sage ich, das jede Negation erfährt. Jede Negation negiert ja irgend ein Sein, von welchem Sein sie das Fehlen ausspricht. Die Negation der Negation also, die durch das Eine bezeichnet wird, stellt fest, was zum entgegengesetzten Begriff gehört.’14

Diese Worte Eckarts bezeichnen Gott als seinsloses Sein, als ein Nichts gegenüber seiner negativen Einheit. Damit kann dem absoluten Selbstbezug - einfaltig ein - das Sein nur in einer umfassenderen Weise zuteilwerden. Somit muss das reine Sein selbst zur absolut‑selbstbezüglichen Einheit transzendiert werden. Denn nur in dieser Form kann die göttliche bzw. absolute Einheit als Urgrund umfassend, also das eigene Sein einschließend, in Erscheinung treten. Eckart verdeutlicht dies im Bild von der Selbstdurchlichtung Gottes mit den Worten: ‘Drittens ist zu bemerken: die Wiederholung, weil er zweimal sagt: ‘ich bin, der ich bin’, zeigt die Reinheit der Affirmation unter Ausschluß jeder Negation von Gott selbst an; ferner eine reflexive Wendung, Beharren in sich selbst oder ein Feststehen; weiter aber ein Aufwallen oder Gebären seiner selbst - in sich glühend und in sich und auf sich selbst fließend und wallend, Licht, das in Licht und zu Licht durch sich ganz durchlichtet, das allwärts durch sich ganz und über sich ganz gewendet und zurückgebogen ist, nach dem Wort des Weisen: ‘Die Einheit zeugt - oder hat gezeugt - Einheit und hat auf sich selbst ihre Liebe und Glut zurückgewendet.’15

In dieser Textpassage verdeutlicht Eckart noch einmal, dass Gottes absolute Selbstaffirmation Selbstreflexion ist, mit der er sich selbst und den Ursprung seiner selbst erkennt. Anders gewendet: Als absolutes Nichts-Sein, der ‘Gottheit’, ist er die absolute Fülle alles Möglichen und in deren Aufwallen, ihrem in Erscheinung treten, reflektiert Gott sich ausschließlich selbst, bis er im Aufwallen in das Andere seiner selbst (Gottheit) zurückbiegt bzw. sich im Prozess der evolutionären Schöpfung zur umfassenden Einheit transformiert.


Diese vier Denker, Lao‑tzu, Chuang‑tzu, Plotin und Eckart, prägten mit ihren Vorstellungen, Erkenntnissen und den daraus resultierenden Schriften sowohl die östlichen als auch die westlichen Denkrichtungen bis in die heutige Zeit. Sie stehen in dieser Schrift exemplarisch für zahlreiche, zum Teil unbekannte Vor- und Nachdenker, die ihnen den Weg wiesen oder ihre Schriften kommentierten und/oder verbreiteten. Nicht vergessen dürfen wir die Vielzahl an Schöpfungsmythen, die mit anderen Mitteln - der Erzählform - denselben Urgrund bzw. dessen in Erscheinung Treten als Sein, schöpferisches Prinzip (gut und böse) und von Göttern oder ihrer monistischer Auslegung als von einem Gott geschaffen beschrieben und mündlich von einer Generation zur nächsten weitergaben.

Der Pfad der Evolution des Kosmos und damit des Homo sapiens - des ‘Ich bin’ - offenbart uns Strukturen, die, sowohl im Denken als auch in der Natur selbst, beständig wiederkehren und uns dadurch einen Einblick in das Wesen des Kosmos gewähren. Diesen ‘verborgenen’ Strukturen wollen wir jetzt nachspüren und sie in einer These, einem gleichsam umfassenderen Strukturmuster, vereinen. Bevor wir auf unserem Pfad fortschreiten, ein Wort zur Quantentheorie und deren ‘möglichen’ Folgerungen in Bezug auf die Wirklichkeit. Da diese nahezu ‘untrennbar’ mit dem ‘Ich bin’ verflochten sind, werde ich sie in einem separaten Aufsatz behandeln. Zudem besitzt die Quantentheorie ‘im Anfang des Kosmos’ keine Bedeutung; sie ist so gesehen ein ‘Spätes’ in der Evolution.



Im Anfang ...


Im Anfang war der Kosmos. Diese Aussage markiert eine Grenze, die weder durch individuelle Erfahrung noch eine wissenschaftliche Theorie überwunden werden kann. Selbst die Theorie für alles, die Stringtheorie mit ihrem möglichen Multiversum, muss erklären, wie dieses entstanden ist bzw. welches Ereignis zu dessen Entstehung geführt hat.

Für Lao‑tzu war das Dao die transzendente erste Ursache, die uranfängliche Einheit, das nicht zu beschreibende, zeitlose und alles durchdringende Prinzip des Kosmos, das diesen hervorbringt und von dessen Sein nicht geschmälert wird. Dazu Lao‑tzu: ‘Es gibt ein Ding, das ist unterschiedslos vollendet. Bevor der Himmel und die Erde waren, ist es schon da, so still, so einsam. Allein steht es und ändert sich nicht. Im Kreis läuft es und gefährdet sich nicht. Man kann es nennen die Mutter der Welt. Ich weiß nicht seinen Namen. Ich bezeichne es als SINN.’16 Ähnlich äußert sich Plotin: ‘Es ist das Nichts alles dessen, dessen Urgrund es ist, in dem Sinne jedoch, daß Es - da nichts von Ihm ausgesagt werden kann, nicht Sein, nicht Wesenheit, nicht Leben - das all diesem Transzendente ist.’17 Und Eckart findet für den Ursprung nahezu dieselben Worte, wenn er sagt: ‘Das Eine fügt nichts zum Sein hinzu, nicht einmal dem Begriff nach, sondern nur die Negation. [...] Das Eine bezeichnet nämlich überdies das Sein selbst in sich selbst mit der Negation und dem Ausschluß jeglichen Nichts, des Nichts, sage ich, das jede Negation erfährt. Jede Negation negiert ja irgend ein Sein, von welchem Sein sie das Fehlen ausspricht. Die Negation der Negation also, die durch das Eine bezeichnet wird, stellt fest, daß in dem bezeichneten Begriff alles enthalten ist, was zu dem Begriff gehört, und alles fehlt, was zum entgegengesetzten Begriff gehört.’18

Fassen wir diese Aussagen zusammen, so lässt sich der Urgrund des Kosmos folgendermaßen beschreiben: Er enthält nicht nur alles Sein, sondern bringt es zudem hervor. In seiner Transzendenz ist mit Begriffen nichts über ihn auszusagen, außer dass er Nichts ist, ein Nichts, das alles enthält, und durch die Geburt des Kosmos nicht vermindert wird. Oder anders formuliert: Der Urgrund des Kosmos bezeichnet somit einen abstrakten Raum, der weder Substanz, Geist, noch ein ‘Anderes’ enthält und selbst der Begriff des ‘Nichts’ lässt sein wahres Wesen im ‘Ich bin’ nicht zur Erkenntnis gelangen. Dieses ‘Ursprüngliche’, das vor dem Kosmos ist, ihn bedingt und uns in den unterschiedlichsten Bezeichnungen gegenübertritt, ist ein ‘Möglichkeitsraum’, der alles Sein enthält, ohne selbst zu sein. Oder auch: ein ‘Pool an Freiheitsgraden’19, der Sein bzw. die Evolution des Kosmos bedingt, indem diese Freiheitsgrade in Sein - duale Information - transformiert werden.

Der Einwand, dass diese Beschreibung, die Gedanken der hier zitierten Philosophen, nur in zeitgemäßer Version, wiederholt, ist berechtigt und bezeugt nur, dass das ‘Ich bin’ nicht über den ‘im Anfang’, den Tellerrand des Kosmos hinaussehen kann. Andererseits denke ich, dass der Begriff ‘Pool an Freiheitsgraden’ der Transzendenz des Einen am besten entspricht und er ist vergleichbar mit den Möglichkeiten, über die die Entität bezüglich einer Wechselwirkung verfügt. Folgendes Beispiel soll uns zur Verdeutlichung des Sachverhaltes dienen: Stellen Sie sich vor, Sie stehen mitten auf einer Kreuzung und müssen sich für einen Weg bzw. eine Richtung entscheiden. Der ‘Pool an Freiheitsgraden’ schränkt ihre Bewegungsfreiheit nicht ein, oder mit anderen Worten: Er lässt Ihnen sämtliche Möglichkeiten20 offen, selbst die, stehen zu bleiben oder abseits der Wege durch das Gestrüpp zu marschieren. Sobald Sie sich jedoch entschieden und einen Weg gewählt haben, schließen Sie damit die anderen Möglichkeiten aus; sie treten nicht ins Sein. Natürlich könnten Sie nach wenigen Schritten ihre Meinung ändern, umdrehen, zurück gehen und eine andere Richtung einschlagen, sie revidieren damit zwar Ihre ursprüngliche Entscheidung, löschen jedoch das Ereignis selbst nicht aus, sondern eröffnen sich damit nur neue Möglichkeiten bzw. spannen einen neuen ‘Pool an Freiheitsgraden’ auf. In Analogie zu diesem Beispiel kann der von der Physik vorhergesagte Wärmetod des Kosmos dienen, sofern er sich endlos weiter ausdehnt.


Der ‘Pool an Freiheitsgraden’ bezeichnet nichts, ermöglicht - zumindest im Anfang - jedes Sein und entzieht sich der Erkenntnis. Bevor wir uns der Frage zuwenden, was, um ins Sein zu treten, transformiert wird, müssen wir uns mit dem Prozess der Transformation selbst befassen. Zur Erinnerung: Das ‘im Anfang ist der Kosmos’ markiert eine Grenze, die das ‘Ich bin’ nicht überschreiten kann. Wie der uns beheimatende Kosmos ins Sein trat, ob durch eine Quantenfluktuation, einen Schöpfer oder ein anderes Ereignis, bleibt dem ‘Ich bin’ verborgen bzw. seiner Erkenntnis unzugänglich. Es ist eine bewusst gesetzte Grenze, um dem oben angesprochenen Münchhausen‑Trilemma zu entgehen.

Im Daoismus ist das Dao zuerst ein Prozessgeschehen. Wesentlich ist nur der Prozess und ihm gegenüber besitzen alle ‘zehntausend’ Wesen nur ein zeitweiliges Sein. Von Bedeutung ist nur der Wandlungsprozess selbst; ihm sind sämtliche Erscheinungen im Kosmos untergeordnet. Bei Plotin ist es das transzendente Eine, dessen Überquellen das Sein erzeugt, indem es sich auf seinen Ursprung zurückwendet und somit eine Einheit aus der Gesamtheit alles Seienden bildet. Das Eine ist somit der Prozess (Prinzip) dieser Einheit als auch des in ihm enthaltenen einzelnen Seienden. Es ist als das Absolute der Ursprung, das Einheitsbildende, durch das alles Sein Einheit und damit überhaupt seiend ist. Nahezu in denselben Worten verkündet es Eckart: ‘Die Einheit zeugt - oder hat gezeugt - Einheit und hat auf sich selbst ihre Liebe und Glut zurückgewendet.’21 Gottes absolute Selbstaffirmation ist Selbstreflexion, mit der er sich zum einen selbst und zum anderen seinen Ursprung, die ‘Gottheit’, erkennt. Das Gemeinsame dieser Ausführungen über den Urgrund bzw. des ‘im Anfang’, ist eine Wirkkraft, ein Prozess, der das Sein (Schöpfung, Evolution) nicht nur bedingt und vorwärtstreibt, sondern immanent im Seienden existent ist. Ob wir es als Dao, das Eine, Gottheit oder mit einem anderen Begriff bezeichnen - es verkörpert stets eine Wirkkraft, ein Prinzip oder ein Prozessgeschehen, das, einmal in Gang gesetzt, kontinuierlich abläuft, bis es an sein Ende gelangt.

Grundlegend für die Existenz des Kosmos ist folglich ein Prozess, der ihn nicht nur erzeugt - in Erscheinung treten lässt - sondern zudem über einen langen Zeitraum erhält. Er ist, um es noch einmal zu verdeutlichen, das ‘im Anfang’. Was ihn ursächlich bedingte, entzieht sich der Erkenntnis des ‘Ich bin’; jedoch beginnt die Geschichte unseres Kosmos mit diesem Prozess, der Freiheitsgrade in Sein transformiert. Setzen wir das Sein, das in Erscheinung Treten von Entitäten, mit dem Begriff der Information in eins, so werden Freiheitsgrade in Information transformiert. Des Weiteren muss der Prozess der Transformation22 die durch ihn erzeugte Information enthalten. Denn würde die Information sofort wieder zerstört, könnte ein fiktiver außerkosmischer Beobachter nur die Information über unseren Kosmos gewinnen, dass ein Prozessgeschehen stattgefunden haben muss, die Information jedoch ohne erkennbaren Sinn ist und der Prozess irgendwann an sein Ende gelangte. Der Grund dafür ist, dass die Löschung bzw. die Zerstörung von Information ebenfalls Information bedingt und ein Prozess aus Schöpfung und sofortiger Zerstörung nur sinnlose Information produziert. Mit diesem Wissen können wir jetzt das Basiselement, das Fundamas (fundamentale Entität) wie folgt definieren: ‘Transformation eines Freiheitsgrades in Information und die Information über diesen Prozess der Transformation’. Das Fundamas ist somit dualistisch.


Die Unanschaulichkeit des Fundamas bewirkt in der allgemeinen Definition eine unvermeidbare (abschreckende) Abstraktheit, die selbst durch vermittelnde Beispiele das Verständnis nur bedingt erleichtert. Der Unterschied des Fundamas zu den durch ihn transformierten Entitäten besteht in ihren Konstituenten. Jede Transformation ist die Folge einer Wechselwirkung, hervorgerufen durch eine Entität (Ursache) ‘A’, die auf eine andere Entität ‘B’ trifft und diese zur umfassenden Einheit, der Entität (Wirkung) ‘C’ transformiert.

Dazu ein Beispiel: Zwei Freunde, nennen wir sie Klaus und Peter, werfen sich gegenseitig einen Tennisball zu. Klaus holt weit aus und wirf den Tennisball hart und präzise in Richtung Peter. Klaus ist die Ursache (A) des Wurfes und der Ball als Wechselwirkung Träger einer Information (B), die in Kürze bei Peter eine Transformation initiiert, aus der er als umfassende Einheit bzw. neue Entität (C) - Fänger des Tennisballs - hervorgeht.

Im ersten ‘Jetzt’ existierte einzig der Ball als Träger von Information. Der Tennisball, der von Klaus und Peter hin und her geworfen wird, entspricht dem Fundamas. Er trägt eine Information und bedingt, sofern er auf eine andere Entität trifft, eine Wechselwirkung, welche die Entität entsprechend der erhaltenen Information und ihrer eigenen Vergangenheit transformiert bzw. in eine umfassende Einheit und damit neue Entität überführt. Die Dualität der Information in der Entität des Fundamas offenbart uns die grundlegende Eigenschaft des Kosmos. Oder wie es im Daoismus heißt: ‘Der Weg hat Eigenschaften und Evidenz, jedoch kein Handeln und keine Form. Er lässt sich übermitteln, aber nicht empfangen.’23 Oder mit Plotin: ‘Es ist das Nichts alles dessen, dessen Urgrund Es ist, in dem Sinne jedoch, daß Es - all nichts von ihm ausgesagt werden kann, nicht Sein (on), nicht Wesenheit (ousia), nicht Leben - das all diesem Transzendente ist.’24

Das Fundamas ist der Prozess, der Weg, die Wirkkraft alles Seienden bzw. der zehntausend Wesen, die treibende Kraft der Evolution des Kosmos. Seit der Geburt des Kosmos transformiert es die Fülle bzw. Mannigfaltigkeit der Dinge (Entitäten), überführt sie in immer komplexere - differenziertere - Entitäten und erhält dabei deren Vergangenheit.


Bevor wir ein kurzes Fazit über die Phase des ‘im Anfang’ ziehen, müssen wir unseren Pfad zu Ende beschreiten und die Frage beantworten, wie aus einem abstrakten Möglichkeitsraum, unserem ‘Pool an Freiheitsgraden’ und dem Fundamas als Prozess der Transformation und der Information über diesen Prozess, der uns bekannte Kosmos entstand. Es ist jetzt hier nicht der Ort, um die kosmologische Evolution des Kosmos nachzuzeichnen bzw. der Frage nach dessen Grundbaustein zu erörtern. Ob nun die unterschiedlich schwingenden Strings die konstituierenden Bausteine des Kosmos darstellen, es auf einer tieferen Ebene weitere, noch winzigere Bausteine zu entdecken gibt - wir wissen es derzeit nicht. Neue Theorien favorisieren, wie hier beschrieben, die Information und betrachten den Kosmos als ‘gigantischen’ Quantencomputer. Letztlich kann und darf auch ein bewusster Schöpfer nicht ausgeschlossen werden. Die Frage nach dem Grundbaustein des Kosmos weist nicht nur in der Kosmologie Lücken auf und bedingt dadurch Spekulationen, sondern sie legt uns auf den letzten Metern ebenfalls einige Hindernisse in den Weg.

Das Fundamas ist ein Prozess, und wenn wir es als Basiselement bezeichnen, dann nur deshalb, um der Vorstellungskraft des ‘Ich bin’ entgegen zu kommen und ihm das Verständnis zu erleichtern. Die Dualität des Fundamas bzw. der es konstituierenden dualen Information lässt sich am besten in der Weise ausdrücken, dass wir sie als materielle und spirituelle Realität bezeichnen. Dann entspricht der Prozess der Transformation, der materiellen Evolution des Kosmos und die Information über diesen Prozess, der spirituellen Seite der Realität, die dem ‘Ich bin’ bisher nur indirekt in den Grenzbereichen zugänglichen ist. Als Beispiel habe ich die Dualität des Fundamas mit den beiden Seiten einer Münze verglichen, und wenn das 'Ich bin' dort verortet werden soll, dann entspricht es als individuelle Entität einem Elementarteilchen auf der materiellen, nahe der spirituellen Seite.25

Noch einmal: Das Fundamas ist ein Prozess, der Freiheitsgrade in Information transformiert und diese Transformation erhält bzw. in die neue, umfassende Einheit (Entität) überführt. Jeder Wechselwirkungsprozess transformiert einen Freiheitsgrad in Information unabhängig davon, ob ein Teilchen lediglich den leeren Raum durchquert, wir einen Tennisball werfen oder von einem Photon auf der Netzhaut des Auges getroffen werden. Jedes Zeitintervall des ‘Jetzt’ stellt eine Wechselwirkung dar und transformiert die jeweilige Entität. Selbst der Gang der Zeit, der Fortschritt von einem Jetzt zum nächsten, ist eine Transformation bzw. wäre ohne diesen Prozess - des Fundamas - nicht möglich. Das Fundamas ist die immanente Wirkkraft, der Weg des Dao, der überquellende Urgrund, die Gottheit, deren Selbstreflexion innerhalb der Evolution des Kosmos als absolute Selbstaffirmation Gottes zur Erkenntnis seiner selbst und des ihn bedingenden Ursprungs führt. Anders gewendet: Es ist die Vorschrift, das ‘Wie’ der Evolution bzw. deren funktionaler Ablauf, wie ihn das ‘Ich bin’ täglich in mannigfaltiger Weise wahrnimmt.

Der Grundbaustein des Kosmos ist unabhängig von der Vielzahl an Bezeichnungen - String, Substanz, Dao bzw. die zehntausend Wesen, Geist oder Denken etc. - die umfassende Einheit von Fundamas und zumindest einer Transformation, sofern wir ihr obige Bezeichnung des Fundamas als Basiselement bzw. fundamentale Entität, zugrunde legen. Anders formuliert: Markierte das ‘ins-Sein-Treten des Fundamas das erste ‘Jetzt’, so erzeugte die erste Transformation im zweiten ‘Jetzt’ den Grundbaustein des Kosmos, wie er nach Ansicht des ‘Ich bin’ beschaffen sein muss. Oder auch: Die Interaktion des Fundamas bzw. dessen dualen Prinzips mit sich selbst bedingte den Grundbaustein des Kosmos und dessen weitere Evolution.

Damit sind wir am Ende und bei dem bereits angekündigten Fazit angelangt.


Fazit


  1. Im Anfang war der Kosmos. Diese Aussage markiert eine Grenze, die weder durch individuelle Erfahrung noch eine wissenschaftliche Theorie überwunden werden kann. Selbst die Theorie für alles, die Stringtheorie mit ihrem möglichen Multiversum, muss erklären, wie dieses entstanden bzw. welches Ereignis zu dessen Entstehung geführt hat.
  2. Den Urgrund des Kosmos können wir wie folgt beschreiben: Er enthält nicht nur alles Sein, sondern bringt es zudem hervor. In seiner Transzendenz ist mit Begriffen nichts über ihn auszusagen, außer dass er Nichts ist, ein Nichts, das alles enthält und durch die Geburt des Kosmos nicht vermindert wird. Anders formuliert: Der Urgrund des Kosmos bezeichnet somit einen abstrakten Raum, der weder Substanz, Geist, noch ein ‘Anderes’ enthält und selbst der Begriff des ‘Nichts’ sein wahres Wesen im ‘Ich bin’ nicht anschaulich werden lässt. Dieses Ursprüngliche, das vor dem Kosmos ist, ihn bedingt und uns in den unterschiedlichsten Bezeichnungen gegenübertritt, ist ein ‘Möglichkeitsraum’, der alles Sein enthält, ohne selbst zu sein. Oder auch: ein ‘Pool an Freiheitsgraden’, der Sein bzw. die Evolution des Kosmos bedingt, indem diese Freiheitsgrade in Sein - duale Information - transformiert werden.
  3. Das Fundamas ist der Prozess, der Weg, die Wirkkraft alles Seienden bzw. der zehntausend Wesen, die treibende Kraft der Evolution des Kosmos. Seit der Geburt des Kosmos transformiert es die Fülle bzw. Mannigfaltigkeit der Dinge (Entitäten), überführt sie in immer komplexere - differenziertere - Entitäten und erhält dabei deren Vergangenheit.
  4. Der Grundbaustein des Kosmos ist unabhängig von der Vielzahl an Bezeichnungen - String, Substanz, Dao bzw. die zehntausend Wesen, Geist oder Denken etc. - die umfassende Einheit von Fundamas und zumindest einer Transformation, sofern wir ihr obige Bezeichnung des Fundamas als Basiselement bzw. fundamentale Entität, zugrunde legen. Oder auch: Die Interaktion des Fundamas bzw. dessen dualen Prinzips mit sich selbst bedingte den Grundbaustein des Kosmos und dessen weiterer Evolution.


In der Hoffnung, die Evolution des Kosmos bzw. dessen ‘im Anfang’ dem Leser näher gebracht und damit sein Verständnis über dessen Wesen erleichtert zu haben, beende ich ‘Jetzt’ diese Schrift und überlasse den interessierten Leser seinem ‘Ich bin’ und dessen Neugier.



1 Winkler, Norbert (1997): Meister Eckhart zur Einführung. 1. Aufl. Hamburg: Junius (Zur Einführung, 144). S. 18.

2 Zuber, Ralf W. (1998): Das unbewusste Weltgedächtnis bzw. Die morphogenetische Feldtheorie Rupert Sheldrakes, ihre Implikationen und Konsequenzen, besonders für die psychologische Gedächtnisforschung. Regensburg: Roderer (Theorie und Forschung Psychologie, Bd. 170).

3 Der Erhalt der Information über den Prozess der Transformation bedingt, wie die Entität aufgrund einer Wechselwirkung transformiert wird. Das Gedächtnis des ‘Ich bin’ spiegelt diesen Aspekt des Fundamas und damit des Kosmos in anschaulicher Weise wider.

4 Entität (mittellateinisch) entitas, zu spätlateinisch ens ‘seinend’, ‘Ding’; Der Begriff bezeichnet etwas, das existiert, ein Seiendes, einen konkreten oder abstrakten Gegenstand.

5 Cooper, Jean C. (1993): Was ist Taoismus? Der Weg des Tao ; eine Einführung in die uralte Weisheitslehre Chinas. Neuausg., 1. Aufl. [Bern, München, Wien]: Barth (O.-W.-Barth-Weltreligionen). S. 10.

6 Halfwassen, Jens (2004): Plotin und der Neuplatonismus. München: C.H. Beck (Beck'sche Reihe Denker, 570). S. 43.

7 Eckhart; Mieth, Dietmar (1986,: Einheit im Sein und Wirken. München: Piper (Texte christlicher Mystiker, SP 523). S. 193.

8 Zhuang, Zhou; Mair, Victor H.; Schuhmacher, Stephan (2008): Das Buch der Spontaneität. Über den Nutzen der Nutzlosigkeit und die Kultur der Langsamkeit : das klassische Buch daoistischer Weisheit. 1. Aufl. Aitrang: Windpferd (Schneelöwe). S. 95.

9 Laozi; Debon, Günther (2001): Tao-tê-king. Das heilige Buch vom Weg und von der Tugend. Durchges. und verb. Ausg. 1979, [Nachdr.]. Stuttgart: Reclam (Universal-Bibliothek, Nr. 6798). S. 25.

10 Halfwassen, Jens (2004): Plotin und der Neuplatonismus. München: C.H. Beck (Beck'sche Reihe Denker, 570). S. 49.

11 Ebd. S. 32.

12 Ebd. S. 45-46.

13 Eckhart; Mieth, Dietmar (1986, c1979): Einheit im Sein und Wirken. München: Piper, (SP 523). S. 193.

14 Winkler, Norbert (1997): Meister Eckhart zur Einführung. 1. Aufl. Hamburg: Junius (Zur Einführung, 144). S. 58.

15 Ebd. S. 60-61.

16 Palmer, Martin (1994): Taoismus. Braunschweig: Aurum-Verl. (Edition roter Löwe). S. 62.

17 Halfwassen, Jens (2004): Plotin und der Neuplatonismus. München: C.H. Beck (Beck'sche Reihe Denker, 570). S. 49.

18 Winkler, Norbert (1997): Meister Eckhart zur Einführung. 1. Aufl. Hamburg: Junius (Zur Einführung, 144). S. 58.

19 Mit Freiheitsgrad wird in der klassischen Mechanik die Zahl der frei wählbaren, voneinander unabhängigen Bewegungsmöglichkeiten eines Systems bezeichnet. Ein starrer Körper im Raum z. B. hat demnach den Freiheitsgrad f - 6, den man kann ihn in drei voneinander unabhängige Richtungen bewegen und in drei voneinander unabhängigen Ebenen drehen.

20 Jede zur Verfügung stehende Möglichkeit symbolisiert einen Freiheitsgrad und bildet in der Summe den ‘Pool an Freiheitsgraden’, der, um es anders zu formulieren, ihren Entscheidungsrahmen umfasst. In der Physik spricht man in diesem Fall von einer Superposition, der Überlagerung von Wahrscheinlichkeiten (Möglichkeiten).

21 Winkler, Norbert (1997): Meister Eckhart zur Einführung. 1. Aufl. Hamburg: Junius (Zur Einführung, 144). S. 60-61.

22 Der Prozess der Transformation umfasst a) eine Wechselwirkung mit einer Entität und b) die Transformation der bewirkten Entität zu einer umfassenden Einheit, der transformierten Entität. Dieser Prozess erzeugt in der Entität explizit eine neue Information und erhöht dadurch ihren Informationsgehalt. Bei komplexen Entitäten (z. B. dem 'Ich bin') erhebt sich damit die Frage, in welcher zeitlichen Folge die Vielzahl an Transformationen erfolgt. Der Prozess der Transformation vollzieht sich im Jetzt. Doch welches Zeitintervall umfasst dieses Jetzt, das den Zeitpunkt markiert, zu dem ein zukünftiges Jetzt zur Vergangenheit wird? Die Zukunft wird durch das Jetzt auf genau ein irreduzibles Ereignis oder eine Transformation der Entität begrenzt.

- Das Jetzt beschreibt das Zeitintervall, das genau eine Transformation bewirkt.

Das dieser Schrift zugrunde liegende Jetzt entspricht der Planck Zeit, die das kleinstmögliche Zeitintervall beschreibt. Es ergibt sich aus der Zeit, die das Licht benötigt, um eine Planck-Länge zurückzulegen und eine Zustandsänderung zu bewirken.

23 Zhuang, Zhou; Mair, Victor H.; Schuhmacher, Stephan (2008): Das Buch der Spontaneität. Über den Nutzen der Nutzlosigkeit und die Kultur der Langsamkeit : das klassische Buch daoistischer Weisheit. 1. Aufl. Aitrang: Windpferd (Schneelöwe). S. 95.

24 Halfwassen, Jens (2004): Plotin und der Neuplatonismus. München: C.H. Beck (Beck'sche Reihe Denker, 570). S. 49.

25 Mehr dazu in meinem Sachbuch ‘Über das Wesen des Kosmos’, auf das ich den interessierten Leser verweisen darf.

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