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Login or register„Die Wahrheit gleicht der Sonne. So, wie der Leib ihre Wärme spürt, so fühlt der Geist das Umfassende des Homo sapiens, das Seinsfeld. Und wie jedes Lichtteilchen ein Stück Dunkelheit erhellt, so offenbart das Seinsfeld dem wahrnehmenden ‘Ich bin’ über den Leib eine Facette der Wahrheit.“
Als Tathagata die Gesichter seiner Schüler sah, fühlte er ihre Fragen und fuhr fort, indem er sprach: „Die Sonne ist wie ein Meer, das an zahlreiche Länder grenzt. Die Einen nennen es Meer, andere ocean und wieder andere mare oder ج: بحار, und doch bezeichnen sie das gleiche Meer. Mannigfaltig ist die Wahrheit. Und weil ein Lichtteilchen nur einen begrenzten Raum erhellen kann, ein Tropfen kaum den Durst zu stillen in der Lage ist, so erkennt das ‘Ich bin’ nur ein Bruchstück der Wahrheit.“
Einige der Schüler diskutierten leise mit ihren Nachbarn und einer von ihnen erhob daraufhin folgenden Einwand: „Was nutzt uns ein Splitter der Wahrheit?“ Tathagata sah, was seine Schüler bewegte und sprach: „Dem Erleuchteten, welchem die Wahrheit offenbar wurde, genügt ein Lichtteilchen, um sie zu schauen, so wie ein Tropfen Wasser seinen brennenden Durst löscht. So vernehmt jetzt, was die Wahrheit ist. Ewig ist sie und keinem Wandel unterworfen.“
„Aber was ist die Wahrheit, verehrter Tathagata?“
„Der Kosmos“, antwortete Tathagata, „gleicht dem Menschen, der geboren wird, altert und stirbt. So wie das individuelle ‘Ich bin’ sein Dasein vom Kind zum Greis vollzieht, so schreitet das Seinsfeld in seiner Entwicklung vom Niederen zum Höheren fort und demselben Gesetz unterliegt der Kosmos, dessen Transformation das Seiende in seiner Mannigfaltigkeit bedingt wie sein Fortschreiten auf dem Pfad vom Einfachen zum Komplexen.“
„Wahrlich einfach ist die Wahrheit, verehrter Tathagata, und zugleich verschlossen wie der Mund eines Mannes, der ein Schweigegelöbnis ablegte.“
„Er hat wahr gesprochen“, sagte ein anderer Schüler. „Ein Mirakel scheint mir die Wahrheit.“ Tathagata hob die Hand und mahnte zur Ruhe.
„Höret!“, sprach Tathagata. „Einfach ist die Wahrheit, sprach ich zu euch, strahlend wie die Sonne und ihre Strahlkraft ist so mächtig, dass das ‘Ich bin’ nur einen Lichtstrahl mit beschatteten Augen ertragen kann. Die Wahrnehmung der Wahrheit gleicht der Strahlkraft der Sonne, deshalb hält das ‘Ich bin’ den einzelnen Lichtstrahl für die Wahrheit. Das ist der wahre Grund für die Mannigfaltigkeit der Wahrheiten.“
„Dann verkündet jede Religion die Wahrheit?“, flüsterte ein Schüler, tief in Gedanken versunken. „Obwohl sie keine gemeinsame Sprache besitzen und Widersprüchliches lehren.“
„Höret! Nur ein Trugbild ist der Widerspruch, wie die Fata Morgana in der flirrenden Wüstensonne. Nur der Unwissende sieht in ihr die Rettung seiner Leiden, geht in ihre Richtung und damit in sein Verderben. Der Weise aber, der um die Wahrheit weiß, sieht in ihr das Abbild einer fernen Wirklichkeit und setzt seinen eingeschlagenen Weg fort und gelangt so sicher an sein Ziel. Ich sage euch: Der Weg ist von Bedeutung und nicht das Ziel, weil es ein solches nicht gibt. Ob das ‘Ich bin’ den irdischen Verlockungen erliegt und an ihnen zugrunde geht, ob es getreu seiner Religion, seinem Glauben, der Sprache seines Herzens seinen Lebenspfad beschreitet, stets folgt es dabei dem Pfad der Wahrheit.“
„Aber was ist mit jenen, die den Weg des Böse einschlagen, die schlechte Taten begehen, die die Unwahrheit sprechen und selbst vor dem Verwerflichsten keine Abscheu hegen und töten, um ihres Vorteils willen? Wandeln auch sie auf dem Pfad der Wahrheit?“
„Ja“, erwiderte Tathagata und senkte den Kopf auf die Brust, als ob Müdigkeit ihn ergriffe.
Lautes Gemurmel erhob sich unter den Schülern.
„Höret! Nichts im Kosmos existiert für sich allein. Wäre dies möglich, so müssten wir es uns abgenabelt vom Kosmos vorstellen und das widerspräche der Wahrheit. Und ein weiteres tritt hinzu, wir wüssten nichts von seiner Existenz, weil es ohne Wirkung auf den Kosmos wäre.
Alles im Kosmos unterliegt dem Prozess von Ursache und Wirkung, so auch der Mensch aufgrund seines Daseins Ursache von Wirkungen ist; Wirkungen, deren Ursache er sich nicht bewusst ist, die ihn transformieren und zum Verursacher von Wirkungen werden lassen.
Auf die gleiche Weise wechselwirken die zwei Seiten des Kosmos miteinander - die sichtbare und die unsichtbare Seite. Erstere bezeichne ich als materielle Realität und letztere, in Bezug auf den Homo sapiens, als Seinsfeld. Sie sind Eins wie die zwei Seiten einer Münze.
Als Einheit erschaffen sie den Kosmos, dessen Mannigfaltigkeit. Und wie in einem Buch die Ereignisse des Tages zur Erinnerung niedergeschrieben werden können, so bewahrt der Kosmos jede Transformation, jeden Schritt auf dem Pfad seiner Entwicklung.
Das Seinsfeld als Umfassendes des Homo sapiens bewahrt dessen Evolution, und es ist die Ursache von Wirkungen, die sich bis auf den Grund des individuellen ‘Ich bin’ entfalten, sowie es von diesem bewirkt wird. So trägt das Seinsfeld - jedes ‘Ich bin’ - seinen individuellen Faden zum Gewebe des Kosmos, dessen im Entstehen begriffenen Gesamtbild bei.“
Wieder tuschelten die Schüler untereinander. „Verehrter Tathagata“, sprach einer der erfahrendsten Schüler, „bestimmt dann das Seinsfeld über die Wiedergeburt? Und ist das individuelle ‘Ich bin’ nach seinem Tod, Wirkungen ausgesetzt, die seinen Kreislauf der Wiedergeburt beeinflussen?“
„Höret! Nur ein Leben besitzt das ‘Ich bin’, und weil sein Leib zur Hälfte der materiellen Realität angehört, ist er dem Untergang geweiht. Sein Informationsgehalt, der alle seine Erfahrungen, Handlungen und Gedanken umfasst, stellt den unvergänglichen Aspekt des Homo sapiens und damit des ‘Ich bin’ dar, weil dieser ‘Eins’ ist mit dem Seinsfeld. Als Seele bezeichnen es die Einen, als Funke Gottes die Anderen und wiederum Andere behaupten, dass es das Karma des ‘Ich bin’ verkörpert.
Ich habe Euch gelehrt, dass die Wahrheit einfach ist und dass sie wie die Sonne im Lichte der bewussten Wahrnehmung in und durch das ‘Ich bin’ aufscheint, so, wie ein Lichtteilchen eine Facette des geschliffenen Diamanten zum Funkeln bringt. Jede Facette verkündet einen - individuellen - Aspekt der umfassenderen Wahrheit und einzig die Begrenztheit der bewussten Wahrnehmung des ‘Ich bin’ verhindert die umfassende Erkenntnis der Wahrheit, sodass das individuelle ‘Ich bin’ das Aufblitzen des einzelnen Funkens für die umfassende Wahrheit erachtet.“