Besessenheit

  • Auszug aus dem Sachbuch: ‘Die Besessenheit ‘ von Volker Schopf.


    Einführung:
    Hören wir, dass ein Mensch besessen ist, so bedeutet dies, dass der Betroffene nicht mehr Herr seines Körpers ist, oder wie Sigmund Freud in einem anderen Zusammenhang zu sagen pflegte: ‚Nicht mehr Herr im eigenen Haus‘.
    Besessenheit ist nicht nur negativ besetzt, sondern es impliziert auch, dass ein Mensch seinen Körper mit einem fremden Wesen (Geist, Ahne) teilen muss. Er ist nicht mehr frei, teilweise oder vollständig der fremden Macht ausgeliefert, und nicht selten werden in diesem Zusammenhang, Begriffe wie ‚willenlos, hörig, ein Anderer‘ benützt, um die plötzliche Verwandlung zu erklären.
    Wir können es uns kaum vorstellen, wie es ist, besessen oder fremdgesteuert zu sein, und obwohl uns Gefühle wie Enthusiasmus oder Ekstase, in der wir ebenfalls außer uns sind, kennen, sind Zustände dieser Art von kurzer Dauer und wir als Ich präsent; das bedeutet: Wir wissen, dass wir es sind, die diesen außergewöhnlichen Zustand erleben und wir können ihn, sollte es die Situation erfordern, beenden, indem wir unsere Aufmerksamkeit bewusst neu fokussieren.
    Die Vorstellung also, dass es Dämonen, Geister gibt, ist für uns, die wir der abendländischen Kultur angehören, ungewohnt, ja zutiefst suspekt, trotz der ‚spektakulären Fälle (Anneliese Michel[i]), die für Aufsehen sorgen und die Tagespresse beschäftigen. Selbst Berichte über Satanskulte, magische Zirkel usw. nehmen wir nur am Rande wahr als ein Phänomen, in dessen Hybris der Praktizierende in maßloser Selbstüberschätzung oder aus Furcht vor Tod und Vergessen zu Mitteln greift, die ihn Gott ähnlich werden lassen und damit Unsterblichkeit verleihen sollen.
    Besessenheit ist mit einem Virus vergleichbar, dessen Gefährlichkeit sich bereits im Wort selbst versteckt, dessen Erwähnung Angst heraufbeschwört und Fluchtgedanken impliziert. Trotzdem kann Besessenheit, wie die Geschichte zeigt, heilende Effekte besitzen; mit anderen Worten: Der Kontakt mit Dämonen und Geistern ist vielschichtiger, als wir gemeinhin glauben und er verfügt nicht nur über den Menschen bedrohende Kräfte.
    Wie gestaltet sich Besessenheit, bei der ich die mediumistischen Kontakte mit uneingekörperten Wesenheiten einbeziehen will, aus Sicht der Meta-Realität[ii]. Gibt es Ahnengeister, Verstorbene, die die irdische Welt nicht verlassen können oder wollen, außerirdische Wesen, oder gelingt mit der Theorie der Meta-Realität, wobei ich auf psychische Erkrankungen mit ähnlichen Symptomen nicht näher eingehen werde, eine umfassende Erklärung?



    [i]Felicitas D. Goodman, Anneliese Michel und ihre Dämonen: Der Fall Klingenberg in wissenschaftlicher Sicht, Christiana-Verlag; 2006
    [ii] Volker Schopf, Meta-Realität und Bewusstsein, Engelsdorfer Verlag 2009

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